TOPIC
Der Deutsch-Kroate hatte allein im Jahr 2021 über 1 Milliarde Streams. Seit Jahren ist Tobias Topic ein Bestandteil der deutschen und internationalen Dance-Musik-Szene. In der Top 100 der Wertung des DJ Mag 2022 konnte sich Topic platzieren. Nach einer ausgedehnten Festivalsaison, zwei Diamant-Platzierungen in 28 Ländern und zwei Awards in den Jahren 2020 und 2021, konnte er sich den 69. Platz im Ranking sichern. Tobias Topic – unglaublich begabt.
Hallo Tobias, wie geht es dir?
Mir geht’s gut! Ich bin endlich wieder im Studio und habe ein bisschen Alltag und bin nicht jeden dritten Tag im Flieger. Und wie geht’s dir/euch? 🙂
Foto: Mats Bohle
Danke, wir können uns nicht beschweren. Gerade viel zu tun, – aber genau das lieben wir. Mit deinem neuen Song “Follow Me”, produziert zusammen mit John Martin, schlägst du jetzt andere Wege ein. Der Track geht mehr in Richtung Trance. Macht es dir einfach mehr Spaß, mit anderen Künstlern zu arbeiten, oder geht es hauptsächlich darum, verschiedene Stimmen aufzubieten?
Ich würde nicht unbedingt sagen, dass ich komplett neue Wege einschlage. Ich bin als Produzent, glaube ich, viel facettenreicher, als ich es in meiner bisherigen Karriere zeigen konnte, weil man immer ein bisschen limitiert ist, wie viele Lieder man veröffentlichen kann. „Follow Me“ hat sich einfach angeboten, über den Festivalsommer mal so einen Track zu bringen. Über die letzten Jahre habe ich immer wieder mal so einen Song produziert, der einfach nie rausgekommen ist.
Man hört deinen Tracks an, dass Tanzbarkeit und Melodie für dich wichtig sind. Was steht für dich noch im Vordergrund, wenn du einen Song erarbeitest?
Für mich steht immer erstmal die Melodie ganz vorne. Der Sound ist am Ende genauso wichtig oder vielleicht noch wichtiger, aber ohne eine krasse Melodie hat man nicht so die Motivation, überhaupt an einem Song weiterzuarbeiten.
Für mich steht immer erstmal die Melodie ganz vorne. Der Sound ist am Ende genauso wichtig […], aber ohne eine krasse Melodie hat man nicht so die Motivation, überhaupt an einem Song weiterzuarbeiten.
Foto: Mats Bohle
Für den Song “In Your Arms (For An Angel)” arbeitest du unter anderem mit Nico Santos zusammen. Warum funktioniert die Zusammenarbeit so gut?
Ja, wir sind jetzt einfach schon seit sieben oder fast acht Jahren befreundet und hatten unseren ersten Erfolg zusammen mit „Home“. Warum das so gut funktioniert, – weiß ich nicht. Ich glaube, wir haben einfach einen ähnlichen Musikgeschmack und wenn wir im Studio sind, ergänzt sich das einfach sehr gut.
Du hast sehr viele Songs in Dubai gemacht. Produzierst du deine Songs noch in deinem Studio oder mittlerweile im Ausland?
Ich habe eigentlich (fast) alle meine Songs, die seit 2016 rausgekommen sind, im Ausland gemacht. Natürlich dann auch mal ab und zu in Deutschland produziert, aber writing-technisch ist eigentlich jeder Song im Ausland entstanden. Wenn du die Macht hättest, eine Sache an dem Musikgeschäft zu ändern, die dich richtig nervt – was wäre das? Ich glaube, dass die Lieder so kurz werden und das alles irgendwie so hype-mäßig ist, dass, wenn eine Sache funktioniert, es alle direkt machen. Und auch, dass TikTok da so viel vorgibt. Ich hätte nichts dagegen, wenn Lieder wieder vier Minuten lang werden.
Foto: Mats Bohle
Was waren einige der coolsten Erfahrungen, die du 2022 gemacht hast?Ich muss sagen, 2022 war einfach das verrückteste Jahr meines Lebens, glaube ich. Es sind so unfassbar viele Dinge passiert, dass es für mich eigentlich unmöglich ist, eine Erfahrung zu wählen. Natürlich, Tomorrowland Mainstage, ist irgendwie so das größte Achievement. Aber ich würde sagen, die coolste Erfahrung 2022 war einfach dieser Festivalsommer im Allgemeinen.
” Ich hätte nichts dagegen, wenn Lieder wieder vier Minuten lang werden. “
Foto: Mats Bohle
Pläne für 2023? Worauf freust du dich am meisten?
Ich glaube, ich werde vielleicht etwas weniger Auftritte machen, dafür vielleicht im Sommer ein bisschen mehr im Studio sein. Dieses Jahr hatte ich einen richtig heftigen Studio Break und jetzt wieder reinzukommen dauert irgendwie ein bisschen. Vielleicht werde ich hin und wieder mal nicht vier Auftritte pro Woche im Sommer machen, sondern vielleicht mal nur einen oder zwei und dafür wieder mehr ins Studio gehen.
Vielen Dank für das Interview und alles Gute für die Zukunft!
