Interview mit unserem neuen Mitglied beim BVD e.V. Norman Klose
Aus unserer aktuelle DJ-MAGAZIN-AUSGABE 130.
Hallo liebe Freunde der gepflegten Unterhaltungsmusik,
vergangenen Juli hatte ich die Ehre das “Neumitglied” beim BVD e.V., Norman Klose zu interviewen. Norman und ich kennen uns bereits mehr als dreißig Jahre und ich durfte den DJ- und Musikproduzenten in seinem Zuhause in Salzgitter besuchen. Er bot mir bei Kaffee, Keksen und Kuchen einen eindrucksvollen Einblick in sein Leben und seinem kreativen Schaffen. Da wir vor langen Jahren beide schon viele Dancefloors gemeinsam rockten, war unser Wiedersehen sehr herzlich und vertraut.
Vielen Dank Norman, dass du uns die Möglichkeit für dieses Interview gegeben hast und heißen dich in der BVD e.V.-Familie herzlich willkommen.
Hey Norman, wie bist du eigentlich zu dem Beruf als Discjockey gekommen und wie lange bist du nun schon am Start?
Zur Musik bin ich gekommen, als mit drei Jahren bei mir das absolute Musikgehör festgestellt wurde. Ab dann habe ich bis zum 16 Lebensjahr professionell klassisches Klavierspielen gelernt. Nebenbei versuchte ich mich intensiv, aber eher semiprofessionell am Schlagzeug.
Anschließend habe ich hier und da, mit verschiedenen Bands “just for fun” Musik gemacht. Da ich mich aber mehr zur elektronischen- und Pop Musik hingezogen fühlte, habe ich dann angefangen Gelerntes mit dem Klavier umzusetzen. Nach Abschluss der Schule und während der Ausbildung kaufte ich mir dann meine ersten Techniks-Plattenspieler mit Mixer und fing an mit Vinyl Schallplatten aufzulegen.
Wo hast du bisher schon aufgelegt und welchen „Spot“ hast du in deiner liebsten Erinnerung?
Durch meine damalige Affinität zu elektronischer Musik landete ich erstmal direkt im tiefsten Techno Underground und legte oftmals auf illegalen Veranstaltungen auf, bevor ich dann auch in vielen angesagten Clubs in der ganzen
Republik und auch im europäischen Ausland am Start war. Am liebsten habe ich allerdings in der “Hanomag in Hannover” und im “Unit in Hamburg” die Teller gedreht. Gastauftritte auf Ibiza waren aber auch immer starke Erlebnisse!
Apropos “HANOMAG”, welches Erlebnis ist das Skurrilste, dass du bisher während deiner Zeit als DJ und Musikproduzent erlebt hast?
Die verrückteste Aktion, die ich in Erinnerung habe, war damals als die Deutsche Post für mehrere Künstler die Fanpost, besser gesagt eine ganze LKW-Ladung mit Stofftieren, bei mir zuhause auf die Garagenauffahrt kippte.
Die Aktion kam zustande, da die Fans der unterschiedlichen Künstler, mit denen ich gemeinsam produzierte, diese “Fan-Utensilien” zu ein- und derselben Postadresse schickten, die auf meinen Namen gemeldet war. Die Kuscheltiere und sogar Unterwäsche der Fans, durfte ich dann anschließend auf meine eigenen Kosten den einzelnen Künstlern zukommen lassen.
Welches war deine bislang schlechteste Erfahrung im Musik-Business?
Das Schlimmste in der ganzen Musikindustrie ist die Zahlungsmoral und der Diebstahl von Kompositionen.
“Irgendwie wollen alle haben, aber nicht dafür zahlen.” Klar gibt es positive Ausnahmen, aber ich habe leider diesbezüglich schon echt miese Erfahrungen machen müssen.
„Ich weiß, dass du dich nicht
gerne selbst beweihräucherst, aber was sind für dich, deine bisher größten Erfolge als Musikproduzent?“
1997 war so der Startprozess, als ich auf die Idee kam meine eigene Musik zu produzieren. Ein für mich mega Erlebnis war zur der Zeit den Song “Only You” mit “Rapper against Racism” zu produzieren und dann auch beim Musik-Videodreh in Los Angeles dabei gewesen zu sein. Ab dann kam die Zeit, in der ich viele Kooperationen in Europa hatte, die ersten “Top Ten´s” und viele Chart-Platzierungen. Ich arbeitete mit Ralph Siegel, Ole Sander, Alex Christensen und vielen anderen Musikmachern zusammen.
Unteranderem produzierte ich Musik für Stargate / ATC / Right Said Fred / und das “fünfte Element”.
Edelmetall in Gold und Platin zu erhalten war so gar nicht geplant, aber hängt nun bei mir zuhause und macht sich dort recht gut. “Zwinker!”
Mit welchen musikalischen Künstlern würdest du gerne einmal zusammenarbeiten und welche sind deine weiteren beruflichen Ziele?
Ich würde sehr gerne mal mit Phil Collins und Taylor Swift zusammenarbeiten.
Mittlerweise hat meines Erachtens die Digitalisierung und Der Kommerz die Grundgedanken der Musikkomposition regelrecht aufgefressen.
Als nächstes werde ich mich zu dem Thema “Computer-Turntables” durchringen müssen. Schmeckt mir erstmal nicht so richtig, finde ich aber mittlerweile auch durchaus interessant und man sollte den neuen Techniken nicht zu verschlossen begegnen.
Nochmals vielen Dank für deine Gastfreundschaft in deinem musikalischen Wohnzimmer.
“Auf bald!”
Interview: Olaf Kraus (DJ-Magazin)